Forschungsprojekt

Modular Extended Transcranial Magnetic Stimulation (MEXT)

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Förderprojekt:

Modular Extended Transcranial Magnetic Stimulation (MEXT) ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt an der Universität der Bundeswehr München und wird aus Mitteln des Zentrums für Digitalisierungs- und Technologieforschung (DTEC) der Bundeswehr gefördert. Die unterschiedlichen Teildisziplinen sind Elektrotechnik, Physik, Psychiatrie, Psychologie, Sport- und Materialwissenschaft.

 

Projektbeschreibung:

Im Zuge des Projektes MEXT aus der DTEC-Initiative wird im Bereich der Transkraniellen Magnetstimulation (TMS) geforscht. Es handelt sich hierbei um eine schmerzfreie, nicht-invasive Stimulation des Gehirns mittels einer Stimulationsspule. Unter der Spule entsteht ein gepulstes Magnetfeld, das die Schädeldecke passiert, wodurch im Gehirn ein elektrisches Feld induziert und im Ergebnis ein Aktionspotential im stimulierten Hirnrindenareal erzeugt wird. TMS wird in der neurokognitionswissenschaftlichen Grundlagenforschung verwendet und zu therapeutischen Zwecken eingesetzt. Das Projekt hat zum Ziel, neue Hardwaremodule für TMS-Geräte, insbesondere in Form einer Hochleistungspulsquelle mit variabler Pulsform für die Anwendung in der transkraniellen Magnetstimulation zu entwickeln. Mithilfe derer soll die aktuelle Forschung ergänzt und die bisherigen Therapiemöglichkeiten deutlich erweitert werden. Hier eröffnen sich gänzlich neue therapeutische Möglichkeiten. In diesem Zusammenhang wird für die Zulassung des neuen Gerätes auch eine Zertifizierung nach Medizingerätenorm angestrebt.

Der neue Stimulator wird hinsichtlich seiner verbesserten Leistungsprofile evaluiert, wozu neurophysiologische, neuromotorische und psychologische Tests und Messplätze entwickelt und eingesetzt werden. Ebenso sind klinische Studien zur therapeutischen Wirksamkeit geplant. Verschiedene Fakultäten und externe Partner arbeiten an der Konstruktion und Evaluation des neuen Stimulators.

 

Hintergrund:

Die transkranielle Magnetstimulation (TMS) ist eine Technologie, die mit Hilfe starker, gepulster Magnetfelder Bereiche des Gehirns aktivieren oder hemmen kann. Damit ist die TMS ein nützliches Werkzeug in der neurowissenschaftlichen Forschung und Therapie. Da psychische Erkrankungen eine enorme Belastung des Gesundheitssystems (nicht nur durch die Folgen der Covid19-Pandemie) darstellen, kommt auch der Effizienz in der Behandlung eine entscheidende Rolle zu. Die TMS ist eine junge, aber effektive und nebenwirkungsarme Therapie bei der Behandlung von Depressionen.

Bisher auf dem Markt befindliche TMS-Geräte sind an einfache Pulsformen gebunden und funktionieren nach dem gleichen, 35 Jahre alten Prinzip. Die Technologie von MEXT bricht fundamental mit diesem Ansatz und soll komplexere und damit flexiblere Pulsformen ermöglichen. Dadurch können kompakte und transportable Geräte gefertigt werden. Mit einem TMS Wearable soll zukünftig eine leise, patientenfreundliche und kontaktarme Behandlung unabhängig von Wohnort und -situation erfolgen.